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AutorenbildMichaela Fischbach

Gynäkologische Tumore

Gynäkologische Tumore sind Tumore die im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane, sowohl innen als auch außen sowie der Brust auftreten.

Dabei wird nach dem jeweiligen Organ unterschieden, welches betroffen ist.

In dem Beitrag soll es um die Tumore der Geschlechtsorgane gehen.


Hierzu zählen 


  • Gebärmutter 

  • Gebärmutterhals

  • Vulva

  • Vagina

  • Eileiter 

  • Eierstöcke 



Risiken daran zu erkranken sind unterschiedlich und steigen mit zunehmendem Alter.

Einzig für Gebärmutterhalskrebs gibt es ein Früherkennungsscreening, den PAP Abstrich.

Daher ist es wichtig auf Symptome zu achten, die auf eine bösartige Erkrankung hindeuten können.

Diese können sein

  • abnorme Blutung oder Ausfluss nach den Wechseljahren ebenso unregelmäßige stärkere und längere Blutungen 

  • Vollegefühl, Blähbauch, Bauch- und Rückenschmerzen 

  • Schmerzen oder Druckgefühl im Becken 

  • häufiger Harndrang sowie Verstopfungen 

  • Juckreiz, Brennen, Schmerzen im Bereich der Vulva und Vagina sowie Hautveränderungen 


Diese Symptome treten alle auch bei harmlosen Erkrankungen auf. Sollten jedoch vor allem bei anhaltenden Symptomen und Verschlimmerung Beachtung erhalten und eine gründliche gynäkologische Untersuchungen nach sich ziehen. 


Als Risikofaktoren gelten:

  • Alter 

  • Übergewicht 

  • Hormonpräparate vor allem Gestagen und alleinige Einnahme von Östrogen 

  • Kinderlosigkeit 

  • Frühe erste Blutung 

  • späte letzte Blutung 

  • lange Zeit keine Blutung bzw lange Zyklen ohne Eisprung 

  • Bluthochdruck 

  • Diabetes 

  • genetische Faktoren 

  • Virus Infektion vor allem HPV (humane Papillomaviren) 

  • geschwächtes Immunsystem 

  • Rauchen

  • chronische entzündliche Hauterkrankungen 


Bei entsprechenden Symptomen sollte eine ausgiebige Anamnese und Untersuchung bei der FrauenärztIn erfolgen, diese beinhaltet


  • Spekulumeinstellung

  • Abstrich inklusive Zytologie (PAP Abstrich)

  • Rastuntersuchung 

  • Ultraschall 

  • ggf. CT/MRT Untersuchung 

  • ggf. Gebärmutterspiegelung und ausscharbung

  • Ultraschall und Mammographie der Brust 


Die Therapie richtet sich je nach Tumorart und Lokalisation und kann folgendes beinhalten 

  • Operation

  • Chemotherapie 

  • Bestrahlung 

  • endokrine Therapie 

  • Antikörper Therapie 


Gebärmutterkrebs ( Endometriumcarcinom)

Es werden zwei Typen unterschieden:

Ein östrogenabhängiger Typ, der reife, hoch differenzierte Zellen enthält und somit wenig aggressiv ist und eine gute Prognose hat. Erkrankungsalter liegt zwischen 55 bis 65 Jahren. 

Der zweite Typ ist wenig differenziert und enthält unreife Zellen und ist somit aggressiver. Daran erkranken meistens Frauen jenseits der 65. Er ist mit unter 15% deutlich seltener als der erste Typ. 

Risikofaktoren sind 

  • eine alleinige Hormonersatztherapie die nur Östrogen enthält. 

  • Übergewicht 

  • Bewegungsmangel

  • Diabetes mellitus 

  • Höheres alter

  • Erbliche Veranlagung 

  • Antihormonelle Therapie 

  • Atypische Endometriumhyperplasie (Gebärmutterschleimhautwucherung)

  • Frühe Menstruation und/oder späte Menopause 


Als Beschwerden treten ganz typisch Blutung und Ausfluss auf.

Behandelt wird im Frühstadium mittels Operation, ergänzend kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung hinzukommen. Bei der Operation werden Gebärmutter und Eierstöcke entfernt, manchmal umliegende Lymphknoten, je nach Tumorstadium. 


Eierstockkrebs (Ovarialcarcinom)

Eierstockkrebs ist der sechshäufigste Tumor der Frau. Beschwerden sind am Anfang keine, daher wird er sehr häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Dadurch hat er die höchste Sterblichkeitsrate aller Krebsarten im Genitalbereich. Die meisten Frauen erkranken jenseits der 60.

Es werden drei Gruppen unterschieden:

  • 90% gehören zu epithelialen Tumore 

  • Bei Frauen unter 20 Jahren sind 2/3 aller Karzinome Keimzelltumore. 

  • Beim selten vorkommenden Eileiterkrebs entsprechen Therapie und Verlauf dem primären Eierstockkrebs 


Risikofaktoren für Ovarialkarzinom sind:  

  • höheres Alter

  • erbliche Veranlagung

  • Kinderlosigkeit, spätes Gebären

  • Östrogentherapie ab der Perimenopause

  • Übergewicht, falsche Ernährung

  • Endometriose, PCO-Syndrom und Diabetes mellitus



    Symptome können sein:

  • unspezifische Bauchbeschwerden

  • Bauchumfangsvermehrung

  • unklare Verdauungsbeschwerden


Zweidrittel der Karzinome werden erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt.

Behandlung besteht in einer Operation, dabei ist der postoperative Tumorrest einer der entscheidende Faktoren, heißt je mehr Tumor bei der Operation entfernt werden kann, umso besser die Prognose. Nach der Operation kann eine Chemotherapie folgen, zusätzlich gibt es heutzutage die Möglichkeit der Antikörpertherapie.

 

Gebärmutterhalkrebs (Cervixcarcinom)

Gebärmutterhalskrebs ist durch die vor über 50 Jahren regelmäßig eingeführte Vorsorgeuntersuchungen mit einem zytologischem Abstrich deutlich zurück gegangen. Bei einem solchen Abstrich werden die Zellen auf Veränderungen Untersucht. Dadurch werden Veränderungen frühzeitig erkannt. Ein Erkrankungsgipfel liegt zwischen 40 bis 59 Jahren. Entscheidend für die Prognose ist das frühzeitig erkennen. Histologisch wird zwischen einem Plattenepithelkrazinom und einem Adenokarzinom unterschieden. 

Risikofaktoren:

Infektion mit dem humanen Papillomaviren,  zu 99% lassen sich die Typen 16 und 18 nachweisen. Eine Infektion kann bei bis zu 10% der betroffenen chronisch verlaufen. 

Zusätzliche Risiken

  • Rauchen 

  • Immunsuppression 

  • Infektion mit mehreren HPV Typen 

  • andere sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien 

  • soziale und sexuelle Faktoren 

  • viele Schwangerschaften 

  • orale Kontrazeptiva, vor allem die Langzeiteinnahme


Leider bleibt das Zervixkarzinom im Frühstadium oft unentdeckt ohne einen entsprechenden Abstrich. 

Symptome können sein

  • azyklische Blutungen 

  • auffälliger Fluor

  • Kontaktblutungen 

Im Verlauf 

  • Harnstau

  • Beinvenenthrombose 


Im Frühstadium wird das Zervixkarzinom mittels Operation behandelt. Alternativ bei einem hohen Tumorstadium besteht die Therapie aus einer Radio -Chemotherapie.


HPV Impfung schützt nachgewiesen und in Studien belegt nicht nur vor der Infektion mit HPV sondern letzend Endes auch vor Gebärmutterhalskrebs sowie vor anderem Tumorarten.


Vulvakrebs (Vulvakarzinom)

Das Vulvakarzinom ist eine bösartige Entartung der äußeren Geschlechtsmerkmalen. Der Erkrankungsgipfel liegt über 70 Jahre. In den letzten Jahren erkranken aber auch deutlich jüngere Frauen an einem Vulvakarzinom.

Die klinische Untersuchung beinhaltet eine sogenannte Vulvoskopie sowie eine Biopsie von auffälligen Stellen. Die meisten Karzinome stammen aus der oberen Hautschicht und gehören zu den Plattenepithelkrazinomen. 

Auch hier ist der Risikofaktor eine Infektion mit HPV begleitend mit folgenden Risikofaktoren:

  • Rauchen 

  • Immunsuppression 


Beschwerden können meist unspezifisch sein, häufig ist lokaler Juckreiz, Brennen und Schmerzen im Intimbereich. 

Die Behandlung erfolgt durch eine Laservaporisation sowie einer Operation. 

In einem frühen Stadium ist die Therapie eine vollständige Entfernung des Tumors mittels Operation. Oft beinhaltet dies eine plastische Deckung des Areals. Alternativ käme eine Radio Chemotherapie bei höhergradigen Stadien in Frage. 

 

Vaginalkarzinom

Das Vaginalkarzinom ist selten und macht 1-2% aller Fälle aus. Erkrankungsgipfel liegt bei 60 bis 70 Jahren. Auch hier spielt eine Infektion mit HPV eine Rolle. 

Zu 85% entsteht es in der oberen Hautschicht, dem Plattenepithel. 

Vorstufe ist eine intraepitheliale Neoplasie in Form einer Gewebeveränderung. Daneben kommen Adenokarzinome, Sarkome und Melanome vaginal vor. 

Hauptrisikofaktor ist eine Infektion mit HPV.

Zusätzliche Risiken sind

  • Zervixkarzinom oder eine Vorstufe 

  • Bestrahlung 

  • Metabolisches Syndrom

  • Übergewicht 


Symptome sind unspezifisch, es können Ausfluss und Blutungen auftreten, es kann Probleme beim Wasserlassen geben. Die Behandlung ist abhängig davon, wo der Tumor sitzt. Im oberen Drittel entspricht die Behandlung dem Zervixkarzinom, im unteren Drittel dem Vulvakarzinom. Oft folgt eine Bestrahlung, dies kann auch statt der Operation durchgeführt werden. Je nach Größe ist die Operation nur lokal oder es kann sogar eine komplette Entfernung der Vagina bedeuten.

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